Ich will Ihnen keine Angst machen, aber irgendetwas stimmt hier nicht. Sehen Sie sich um. Auch zwischen den Seiten. Und riechen Sie daran, riechen Sie am Buch. Ich rieche auch immer dran. Jetzt riechen Sie endlich das verdammte Buch! Verzeihen Sie mir, ich meine es nicht so, aber wir sollten schon zusammenhalten, irgendetwas stimmt hier nicht.
In seinem zweiten Erzählband entlässt Wolfgang Millendorfer seine Figuren in ihre eigenen Parallelwelten. Dorthin, wo von den seltsamen Wendungen des Lebens erzählt wird, vom Lieben, vom Kämpfen und vom Scheitern. Doch sie halten sich nicht an die Spielregeln und überschreiten in neunzehn Geschichten gleich reihenweise die Grenzen – bis sie sich frei im Buch bewegen.
Verwirrte Stadtstreuner, verhinderte Detektive und verlebte Rockstars treffen hier auf verzweifelte Liebespaare, einen falschen Weihnachtsmann oder das Personal einer verlorenen Freakshow. Die Wirklichkeit ist dabei nur der vermeintliche Ort der Handlung, an dem man jederzeit damit rechnen sollte, dass ganz schnell wieder doch alles ganz anders kommen kann …
Der bunten Zirkuswelt vergangener Tage hat Millendorfer mit diesen Geschichten endgültig den Rücken gekehrt. Seine Figuren interessiert das bis heute nicht im Geringsten.